Dorfkirche Groß Trebbow
Der Ort war im Mittelalter Hauptpfarre der umliegenden Dörfer und wurde 1262 das erste Mal urkundlich erwähnt. Der turmlose Backsteinbau mit polygonalem Ostschluss entstand in der Mitte des 15. Jahrhundert. Der Dachstuhl des urkundlich nicht belegten Kirchenbaus wird durch ein dendrochronologisches Gutachten auf 1402 datiert. Ein Visitationsprotokoll von 1541 nennt den Heiligen Pankratius als Namenspatron.
Getreppte Strebepfeiler gliedern den einschiffigen Saalbau in Joche und deuten auf eine geplante Einwölbung hin. Das Walmdach wurde mit modernen Nonne-Mönch-Ziegeln gedeckt. Das Traufband zeigt einen umlaufenden Zahnfries, das sogenannte Deutsche Band.
Der Kirchbau wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert und instand gesetzt. Im 17. Jahrhundert kam eine südliche Eingangsvorhalle in Fachwerk hinzu und das Südportal der Laienpforte wurde zugesetzt. Die Jahreszahl 1753 am Westgiebel deutet auf eine weitere, umfassende Instandsetzung hin. Das Putzbild über dem spitzbogigen Westportal zeigt als Christussymbol und Siegeszeichen das Lamm Gottes.
Gegenüber dem Westportal befindet sich ein freistehender Glockenstuhl mit einer Glocke, die im Jahre 1650 von Hein van Dam(m) in Schwerin gegossen wurde und in der Inschrift auf die Leiden des 30jährigen Krieges und den Westfälischen Frieden Bezug nimmt. Der Glockenstuhl wurde 1990 und 2011 restauriert. Der Innenraum ist flachgedeckt.
Zur Ausstattung gehören ein barocker Altaraufsatz mit Gemälden und Medaillons in den Ohren, eine Arbeit des Meisters Johann Friedrich Wilde aus dem Jahr 1691 sowie eine ebenfalls von WILDE geschaffene Kanzel mit angeschlossenem Beichtstuhl im ähnlichen Stil (1689). Aus barocker Zeit stammen auch das Gemeindebankgestühl und die Westempore. Die Brüstungsfelder der Westempore zeigen florale Ornamente und am nördlichen Flügel zwei Stifterwappen (von Raben ?).
Von der vorreformatorischen Ausstattung blieben die gemalten Weihekreuze, ein geschnitztes Kruzifix aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und die Sakramentsnische mit Holztür in der nördlichen Chorwand erhalten.
Die hölzerne Taufe stammt vermutlich aus dem 19. oder 20. Jahrhundert.
In den südöstlichen Chorfenstern sitzen drei Kabinettscheiben mit figürlichen Motiven.
Wenn man die Kirche aus Norden betrachtet, bemerkt man eine ins Mauerwerk eingelassene Grabplatte. Diese Platte erinnert an den Großherzoglich-Mecklenburgischen Staatsrat Georg von Raben (1651-1703) und seine Frau Dorothea, geb. von Lepell, (1668-1699).
Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben, der von einer Feldsteintrockenmauer begrenzt wird.
Die Kirchgemeinde Groß Trebbow gehört durch Zusammenschluss seit Januar 2014 zur Kirchengemeinde Alt Meteln-Cramon-Gr.Trebbow. Die Verwaltung sitzt im Pfarrhaus von Alt Meteln. Zu Gr. Trebbow gehört auch die Kirche in Kirch Stück.